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Carlos Tielesch - Student
[1]
- © Familienbüro
An der TU seit: SoSe 2016
Fakultät/Studienfach: Technischer Umweltschutz
Familie: ca. 1 Jahr alte Tochter
Familienmodel: wohnt mit Partnerin und guten Freunden
in einer WG
Zu welchem Zeitpunkt in deinem Studium hat sich deine
Familiensituation geändert und wie war das für dich?
Das war im 2. Mastersemester, als wir – nicht geplant, aber doch
gewünscht – schwanger geworden sind. Da ich von einer anderen Uni
kam, habe ich im 1. Semester erstmal die harten Grundlagen
nachstudiert und dann mit den Masterinhalten begonnen. Zu dem
Zeitpunkt kam auch schon die Kleine. Ich strecke den Master einfach
und habe meine Tochter wenn nötig auch mal dabei. Bis jetzt
funktioniert es gut. Die Geburt war eine sehr intensive Erfahrung.
Danach mussten wir beide erst mal ein paar Wochen aussetzen. Das ließ
sich aber an der Uni sehr gut machen. Ich hatte ein paar
Arbeitsgruppen, die haben für mich übernommen und ich konnte danach
wieder einsteigen. Da gab es keine Probleme. Ich hatte auch vorgesorgt
und in dem Semester deutlich weniger belegt.
Welche besonderen Herausforderungen birgt das Studium mit
Kind?
Die größten Herausforderungen sind die Zeit und die Prioritäten.
Man ist zu Hause eingebunden und es ist immer dringend und wichtig.
Ich habe das Gefühl, ich muss mein Studium um meine Verpflichtungen
zu Hause herum puzzeln. Außerdem macht es der fehlende Schlaf im
ersten Jahr deutlich schwerer, sich zu konzentrieren.
In welchem Studienzeitmodell studierst du und welche
Besonderheiten hat es?
Ich bin zwar Vollzeit eingeschrieben, belege aber seit der Geburt nur
ca. 60 Prozent. Ich bin also 2,5 bis 3 Tage in der Uni. Mit meiner
Partnerin habe ich von Anfang an versucht, die Aufgaben gerecht
aufzuteilen, so hat sie z. B. gestillt, ich habe gewickelt. Meine
Freundin steht kurz vor ihrem Studienabschluss und möchte bald
anfangen zu arbeiten. Trotzdem gibt es am Anfang die Problematik, auch
emotional, dass manchmal einfach nichts mehr hilft außer Mama und
Stillen. Obwohl wir wirklich versuchen, alles fair aufzuteilen, habe
ich schneller wieder ins Studium finden können als sie und auch mehr
Leistungen erbringen können. Ich konnte an meinen Uni-Tagen 8 Stunden
da sein, sie immer nur 2 oder 3. Dieses Ungleichgewicht war für uns
als Paar schon schwierig. Wir haben es - zumindest was die Uni angeht
- dadurch gelöst, dass ich sie an ihren Uni-Tagen begleitet habe. Sie
konnte dann vor und zwischen den Vorlesungen stillen. Das ist das
tolle am Studieren mit Kind, wir konnten uns alles so legen, wie es am
besten passt.
Nutzt du den Nachteilsausgleich und warum?
Bisher noch nicht, weil es nicht nötig war. Bisher konnte ich
einfach unkompliziert sagen, dass ich ein Kind habe, z. B. bei der
Praktikumsvergabe, und wurde dann bevorzugt behandelt. Die Dozenten
und Arbeitsgruppen waren immer sehr fair und zuvorkommend zu mir. Ich
habe auch schon eine Präsentation mit Kind auf dem Arm gehalten, weil
meine Freundin kurz vorher krank geworden ist. Kein Problem, die
Professorin und die Studierenden waren sehr entspannt und es gab sogar
ein paar Lacher. Ich plane aber in Zukunft den Nachteilsausgleich zu
nutzen, falls es mal Schwierigkeiten gibt. Es gibt zum Beispiel ein
Blockseminar in den Semesterferien, das ich belegen möchte. Da
könnte es sein, dass ich darauf zurückgreifen muss. Und auch bei der
Masterarbeit gehe ich davon aus, dass ich ihn brauchen werde, um die
Bearbeitungszeit etwas zu verlängern.
Welche Familienangebote der TU nutzt du regelmäßig und
warum?
Ich war bei der Informationsveranstaltung „Studieren mit Kind“, da
habe ich etwas über den Nachteilsausgleich und das Begrüßungspaket
für Studierende mit Kind erfahren. Und seit diesem Semester bin ich
auch beim Tandem Projekt dabei. Ich wollte mit einem Mentor bzw. einer
Mentorin arbeiten, den oder die ich schon kenne. Ich habe dann selbst
in meinem Kreis gesucht und auch jemanden gefunden, die mir, in dem
was ich brauchte, helfen konnte. Wir treffen uns jetzt einmal die
Woche und sie bekommt dafür 6 LP. Das läuft sehr gut. Was noch
dazukommt ist, dass es sehr angenehm für mich ist, über das Programm
andere Studierende mit Kind kennenzulernen und sich austauschen zu
können. Ich habe vorher unterschätzt, wie viel das ausmacht.
Woher erfährst du außerdem Unterstützung und wie sieht
sie aus?
Ich empfinde es als große Unterstützung, in einer Wohngemeinschaft
mit Freunden zu leben. Die Kleine ist andere Menschen gewöhnt und
alle gehen so gut und aufmerksam mit ihr um. Das ist für das Kind und
für uns als Eltern sehr wertvoll. Außerdem nimmt immer mal wieder
jemand die Kleine ein paar Minuten auf den Arm, während ich etwas
koche oder dusche oder Wäsche aufsetze oder, oder, oder. Man kann
sich nicht vorstellen, wie sehr das hilft.
Die Eltern meiner Freundin leben zwar in einer anderen Stadt,
unterstützen uns aber wenn sie da sind oder wir sie besuchen enorm.
Das hat meine Beziehung zu ihnen sogar noch weiter intensiviert.
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