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Anja Dötsch - Studentin
[1]
- © Familienbüro
An der TU seit: 2001
Architekturstudium, 2010 Informatikstudium
Familie: 2 Kinder im Alter von 9 und 13 Jahren,
getrennt lebend
Zu welchem Zeitpunkt in deinem Studium hat sich deine
Familiensituation geändert und wie war das für dich?
Ich bin im 5. Semester meines Architekturstudiums schwanger geworden,
das hat in dem Moment alles geändert. Da ich keine Pause einlegen
wollte, musste ich schauen, wie ich mit meiner Zeit umgehe –
Stillzeiten einplanen, Gruppenarbeiten organisieren, Referate halten
usw. Ich hatte aber das Glück, dass ich eine Gruppe guter Freundinnen
im Studiengang hatte, die mir den Rücken freigehalten hat. So habe
ich am Ende in meinem ersten Semester mit Kind sogar zwei Entwürfe
abgeben können, was mir jetzt im Nachhinein vollkommen verrückt
vorkommt. *lacht* Ohne diese Unterstützung hätte es sicher nicht so
funktioniert.
Welche besonderen Herausforderungen birgt das Studium mit
Kind?
Sowohl im Architekturstudium als auch im Informatikstudium sind
Gruppenarbeiten sehr dominant. Gerade jetzt im Informatikstudium merke
ich, dass diese teilweise sehr schwer mit der Familienzeit zu
vereinbaren sind. Die Veranstaltungen tagsüber sind ja nicht das
Problem, meine Kinder gehen da eh in die Schule, aber die
Gruppenarbeiten finden außerhalb dieser Zeiten statt. Erst nach einer
Weile habe ich eine Gruppe gefunden, die bereit war, sich anders zu
organisieren. Wir haben dann ein Tool benutzt, das uns ermöglicht
hat, gleichzeitig an einem Dokument zu arbeiten. Leider geht das nicht
immer. Deswegen ist es für mich sogar manchmal leichter, Hausaufgaben
allein zu machen als in der Gruppe. Ich verstehe aber, dass das in
einem Studiengang mit 900 Studienanfänger_innen nicht durchgehend
praktikabel ist. Ich hoffe, es wird zukünftig eine Kompromisslösung
geben.
Nutzt du den Nachteilsausgleich und warum?
Ich musste an sich noch nie auf einen Paragraphen pochen. Immer wenn
ich ein klärendes Gespräch gesucht habe, bin ich auch auf
Verständnis gestoßen. Aber es ist gut diese rechtliche Grundlage zu
haben, da erfahrungsgemäß nicht alle Dozierenden Verständnis für
ihre diverse Studierendenschaft aufbringen. Gerade bei Prüfungen und
Abgaben kann es sehr hilfreich sein, sich auf § 40 AllgStuPO berufen
zu können, weil einem z.B. Schreibzeitverlängerung, wenn man
während der Prüfung Stillen muss, nicht automatisch gewährt wird.
In vielen Studiengängen werden je Modul zwei Prüfungstermine
angeboten, das hilft auch enorm die intensiven Prüfungsphasen zu
entzerren, gerade wenn ich mehr Zeit zum Lernen brauche oder das Kind
mal wieder zum ungünstigsten Zeitpunkt krank wurde.
Welche Familienangebote der TU nutzt du regelmäßig und
warum?
Die Herbstferienbetreuung haben wir sehr regelmäßig genutzt und wir
waren beim Bring Your Kids Day. Meine Kinder sind große Fans vom dEIn
Labor, das Schüler_innenlabor der Elektrotechnik und Informatik. Da
bauen sie mit den Kindern zum Beispiel Elektromotoren, Roboter und
LEDs oder lernen programmieren. Da sind sie immer gerne dabei.
Wie ist die Atmosphäre am Institut hinsichtlich der
Familienfreundlichkeit?
Ich empfinde die Stimmung als
sehr positiv. An der Fakultät IV wird zum Beispiel grundsätzlich
darauf geachtet, dass die Pflichtveranstaltungen in der Kernzeit bis
16 Uhr stattfinden, so dass nur wenige Veranstaltungen abends
sind.
Wie sähe deiner Meinung nach die Universität der Zukunft
in Sachen Familienfreundlichkeit aus?
Ich würde mir noch mehr Alternativen zur Anwesenheitspflicht
wünschen, die es immer noch gibt und eine stärkere Flexibilisierung
bei Prüfungen.
Servicebereich Familienbüro
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